Bei den Mennoniten im Chaco

Am nächsten Tag ging es weiter in den Chaco nach Filadelfia zu den Mennoniten. 350 km durch die Palmensavanne des "Unteren Chacos", immer gerade aus.

Die Mennoniten , benannt nach Simons Menno aus Friesland, katholischer Priester und Anhänger Luthers , später führend in der Bewegung des Täufertums. Dieser Name wurde später von der ganzen Glaubensgemeinschaft übernommen. Sie gehören zum Verband der
Evangelischen Freikirche. Aufgrund ihres Glaubens verließen viele Mennoniten ihre Heimat.

Deutsche Strassenschilder im Chaco

Filadelfia ist eines der Zentren den Mennoniten im Chaco. Alle Mennoniten Kolonien haben in Paraguay einen legalen Sonderstatus, der ihnen Religionsfreiheit, das Recht auf eigene Schulen, Befreiung vom Wehrdienst und Schwurfreiheit einräumt. Im Gegenzug machten und machen die Mennoniten das unwirtliche Gebiet des Chacos fruchtbar.
Es ist fast ein Staat im Staat. Die Kolonien haben eine eigene Verwaltung und ein eigenes Steuersystem. In Paraguay stellen die ca. 30.000 Mennoniten einen wichtigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktor da.

Da ich bis dahin wenig von den Mennoniten wusste, war es ein besonderes Erlebnis dort mit den Menschen zu sprechen und ihre Eigenheiten zu sehen. Für mich war es so, als ob ich einen Zeitsprung in die Vergangenheit gemacht habe. Sie sind zwar stolz, weil sie alle (angeblich) deutsch sprechen; jedoch ist das ein Dialekt (Ostfriesisch, Niederländisch, Plattdeutsch ?), den wir kaum verstehen. Überall liest man deutsche Namen. Auf der Hindenburg Straße befindet sich das kleine Museum Jakob Unger, das sich auf jeden Fall zu besichtigen lohnt, ebenso die deutsche Bücherei.

Museum Jakob Unger in Filadelfia

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