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Letzte Aktualisierung: 21.06.2014
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Chaco und Bolivien
Immerhin kamen wir am nächsten Tag wieder auf eine
asphaltierte Strasse, in Richtung Concepción, wo Walter
dann in Asunción anrief und einen neuen Kühlerventilator
nach Filadelfia bestellte.
Auf dem Weg dorthin, man konnte nach einer Weile feststellen das man in
"zivilisierte Gegenden" kam, gab es sogar, Fahrbahnbegrenzungen
und Mittelstreifen, fiel dann 35Km vor Filadelfia das zweite Mal
der Auspuff ab - war also nix mit 10 Jahre Garantie aus Brasilien......
Der dortige Besitzer einer Werkstatt, den Walter von früher kannte,
war dann mit der Garantie vorsichtiger aber eben auch realistischer: "Ich
gebe Euch keine 10 Jahre Garantie aber länger als der letzte Auspuff
wird der mit Sicherheit halten!" und Recht hat er behalten, der zweite
Versuch hielt wesentlich länger.
Überhaupt war der Besuch in Filadelfia ein sehr schöner,
es gab im Hotel für umgerechnet 8 US$, ein Zimmer mit Klima Anlage,
sonst bin ich kein Fan von so etwas aber es war so sakrisch heiß,
das die Klimaanlage bis zum späten Abend lief. Am nächsten Morgen
war das Paket mit dem Lüfterrad da, ohne "ordentliche"
Post!!!! Diese Dienste übernehmen in Paraguay die lokalen Busagenturen.
Nach dem Einbau am Mittag ging es wieder los n Richtung Bolivien - nächste
Übernachtung bei der Witwe des dort sehr bekannten "Mogadischu-Alex",
einer schillernden Gestalt die sich im Chaco zur Ruhe gesetzt hat
und selbst im höheren Alter immer noch einen Ausbildungsvertrag mit
afrikanischen Staaten hatte, zur Pilotenausbildung!
Die erste Hälfte der Fahrt ging über Asphalt und entsprechend
zügig, erst nach der Abfertigung an der Grenzstation, 150Km vor der
Grenze fing wieder die Piste an. Und was für eine Piste! ich weiß
nicht genau aber unser Schnitt lag bei ca. 30 Stundenkilometer und zum
Glück war der Weg trocken. Interessant: Den ursprünglichen Pfad
musste Alex auf eigene Kosten Anlegen - schließlich wollte er ja
dort leben.. Nachmittags gegen 18.00 kamen wir an das Tor der Estancia
Eleonora, mit verschlossenem Tor!!! Und die Vorstellung, eine Nacht direkt
im Chaco und an der Piste fand ich auch nicht sooo prickelnd, deswegen
schlug ich Walter vor:" Ich schlüpfe durch das Tor laufe zur
Hacienda und schaue nach, wie es aussieht mit der Übernachtungsmöglichkeit."
Walter grinste nur:" Bis zum Haupthaus sind es runde 4 Km, was machst
Du wenn niemand da ist?" Die Vorstellung, im Notfall und bei noch
runden 35°Celsius, gute 8Km umsonst zu laufen, fand ich dann auch
nicht so arg verlockend, trotz einer nicht ganz schlechten 10.000m Bestzeit
:-).
So beschlossen wir weiterzufahren und an einer geeigneten Stelle zu übernachten.
Jedoch leichter gesagt als getan. Wir wollten weder neben irgendwelchen
Pfützen noch direkt auf oder an der Piste schlafen. Nach einer ganzen
Weile, runden 35Km, einer guten Stunde fanden wir eine Stelle, eine Abzweigung,
an der links und rechts der Piste der Chaco ein wenig zur Seite wich,
außerdem war die Stelle einen guten Meter höher als die Piste,
das hatte 2 Vorteile: 1. Der Boden war ziemlich trocken und 2. Fahrzeuge
die im dunklen auf der Piste fuhren, konnten ihren Weg nicht so gut "durch
unseren" Lagerplatz wählen. Hätte ich nur an diesen schönen
Grund gedacht....., immerhin der Abend mit Lagerfeuer, Brot, Thunfisch,
Corned Beef und Bier war sehr sehr schön! Ich weiß nicht über
was wir alles geplaudert haben - aber es war ging mit Sicherheit über
"Gott und die Welt" wie es so schön heißt. Irgendwann
wurden wir aber stiller und beschlossen ins Bett zu gehen: Walter in seine
Ente, er passte auf die Beifahrerseite wie Maßgeschneidert! und
ich in mein Zelt.
Dann gegen 2.00 Uhr war ich plötzlich hellwach:: Der Scheinwerfer
eines Autos huschte, blitzschnell, durchs Zelt und ich bekam ebenso schnell
einen Mordschreck!!! "Schiet, nix wie raus sonst bist Du platt",
ging mir durch den Kopf. Aus dem Schlafsack war ich sehr schnell aber
den verdammten Reißverschluss des Zelts bekam ich nicht auf und
das Herz schlug mir, ungelogen, bis zum Hals. Ich hatte schon das Messer
gezogen um einfach einen zweiten "Ausgang" zu schaffen, da bekam
ich den Reißverschluss auf und konnte gerade noch die Rücklichter
des LKW erkennen der gerade an unserem Schlafplatz vorbei fuhr!!! Und
da ist mir auch wieder eingefallen, wir schliefen ja abseits der Piste
und rund einen Meter höher.....
Aber denke einer mal daran wenn er so aus dem Schlaf gerissen wird.......
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